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Hier finden Sie eine Auswahl von Literatur zum Download über Baby- und Bambinischwimmen sowie weitere Themen Säuglinge und Kinder betreffend (z.B. Kindesentwicklung und Lernen).

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Kinder mit Paukenröhrchen dürfen ohne Abdichtung des Gehörgangs schwimmen

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Paukenröhrchen und Schwimmen
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Wissenschaftliche Information der Fa. Servier-Deutschland

In Zusammenarbeit mit der Deutschen Fortbildungsgesellschaft der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte Neumünster
Wissenschaftlicher Beirat: Dr. V, Barth (HNO, Phoniatrie); Prof. Dr. W. Elies (HNO); Prof. Dr. K.-F. Hamann (HNO); Prof. Dr. H. Knothe (Mikrobiologie); PD
Dr. G, Marklein (Mikrobiologie); Prof. Dr. H, Matthys (Pneumologie): Prof. Dr. R. Mösges (HNO); Dr. H.-M. Strahl (HNO)

6. Jahrgang 2005; Nr. 04

Kinder mit Paukenröhrchen dürfen ohne Abdichtung des Gehörgangs schwimmen
Die Einlage von Paukenröhrchen bei Kindern ist eine der häufigsten Operationen im HNO-Fachgebiet. Die Frage, ob die Kinder baden und schwimmen dürfen oder welche Schutzmaßnahmen beim Schwimmen, Baden oder Duschen erforderlich sind, werden unterschiedlich beantwortet. Heumann6 rät auf Anfrage vom Schwimmen ohne Schutz ab, wohin gegen Linder fordert, den Kindern endlich das freie Baden zu erlauben.10 Nach einer Umfrage unter 1.266 amerikanischen HNO-Ärzten im Jahre 1990 verboten 14,1 % jegliches Schwimmen mit Paukenröhrchen während 3,1% keinerlei Vorsichtsmassnahmen für nötig hielten. 52 % erlaubten nur oberflächliches Schwimmen, 16 % auch Schwimmen unter Wasser, jedoch kein Tauchen. 42,1 % hatten im Laufe ihrer Tätigkeit ihre Empfehlungen verändert 94,1 % waren bereit, ihre Empfehlungen zu ändern wenn die entsprechenden randomisierten Studien vorlägen Die derzeit vorliegenden Metaanalysen (entsprechen Evidenzgrad I) sowie Modellunterauchungen beantworten die gestellten Fragen eindeutig. In keiner publizierten Studie fand sich ein Unterschied in der Rate der postoperativen Otorrhoe zwischen Schwimmern und Nichtschwimmern.9 In der Metaanalyse von Lee fand sich eine Ratedifferenz von - 5,04. Dies bedeutet, dass Kinder, die schwimmen, 5 % weniger Episoden mit Otorrhoe haben als Kinder, die nicht schwimmen. Der Druck, der benötigt wird, dass Wasser durch ein Paukenröhrchen ins Mittelohr gelangt, beträgt zwischen 12,8 und 22,8 cm H2O11 bzw. 11,45 und 22,57 cm H202 13. Seifenwasser oder andere Lösungen, die die Oberflächenspannung herabsetzen, führe zu einem leichteren Eindringen, jedoch waren mindestens 10,95 cm H2O auch für das Eindringen von Seifenlösung notwendig. Diese Drucke werden beim normalen Schwimmen und flachem Tauchen nicht erreicht. Aufgrund ihrer Untersuchung am Modell empfehlen Hebert et al., dass ein tieferes Tauchen über 60 cm Tiefe vermieden werden sollte.5 Allerdings besteht keine sichere Evidenz, dass das Eindringen von Schwimmwasser zu einer häufige Otorrhoe führt. 5 Die Verwendung von Gehörgangsstöpseln führe zu einer erhöhten Rate laufender Ohren im Vergleich zur Nichtbenutzung, so dass sie im Routinefall keinesfalls empfohlen werden sollten. In Integration all dieser Daten wird empfohlen, die Kinder ohne Schutzmaßnahme schwimmen, duschen und baden zu lassen. Sollte es zu einer Otorrhoe beim tieferen Tauchen im Schwimmbad kommen, wäre dann das Verwenden von Gehörgangsstöpsel bei weiteren Exkursionen empfohlen.1,4,12 Für den Tauchsport gilt, dass bei liegender Paukendrainage keine Tauchtauglichkeit besteht.14 Auch die Verwendung von Gehörgangsstöpseln führt nicht zwangsläufig zu einem wasserdichten Abdichten, da auch individuell angefertigte Gehörgangsstöpsel Wasser durchlassen können.7,8
Es gibt somit keinerlei Hinweis, dass Kinder, die ohne Schutzmaßnahme schwimmen, häufiger unter einer Otorrhoe leiden. Wir sollten uns freuen, die Lebensqualität der Kinder und Familien nicht einschränken zu müssen.

Für besorgte Eltern informatives Faltblatt der Fa. Servier zu diesem Thema
Prof. Dr. Rainer Weber, Karlsruhe

Literatur:
1. Brodsky L. (2000) Swimming with tympanostomy tubes. Arch Otolaryngol Head Neck Surg; 126:1508
2. Carbonell R, Ruiz-Garcia V (2002) Ventilation tubes after surgery for otitis media with effusion or acute otitis media and swimming. Systematic review and meta-analysis. Int J Pediatr Otorhinolaryngol: 66:281-9
3. Dorkay CS, Shroyer MN, Ashby J (1992) Water precautions in children with tympanostomy tubes. Am J Otolaryngol; 13:301-5
4. Giannoni C (2000) Swimming with tympanostomy tubes, Arch Otolaryngol Head Neck Surg; 126:1507-8
5. Hebert RL III. King GE. Bent JP III(1998) Tympanostomy tubes and water exposure. Arch Otolaryngol Head Neck Surg;124:1118-21
6. Heumann H (2002) Baden mit eingelegten Paukenröhrchen HNO; 50:168
7. Johnson DW, Maisal RH (1981) Objective evaluation of earplugs for the control of water-borne infection. Ann Otol: 90:89-93
8. Laitakari K et al. (1986) Ear protection against water-borne infection: an objective evaluation. J Laryngol Otol: 100:1337-40
9. Lee D, Youk A, Goldstein NA (1999) A meta-analysis of swimming and water precautions. Laryngoscope: 109:536-40
10. Linder TE (1999) Otorrhoe bei Paukenröhrchen HNO: 47:75-6
11. Marks NJ, Milk RP (1983) Swimming and grommets. J R Soc Med: 76:23-6
12. Myer CM III (2000) Swimming with tympanostomy tube Arch Otolaryngol Head Neck Surg: 126:1508-13
13. Pashley NR. Scholl PD (1984) Tympanostomy tubes and liquids: an in vitro study. J Otolaryngol: 13:296-8
14. Klingmann C, Wallner F. (2004) Tauchmedizinische Aspekte in der HNO-Heilkunde. 2. Teil HNO: 52: 845-59